Nasenbluten – unangenehm, aber meist harmlos

Beinahe jeder kennt diese Situation: Man schnäuzt sich und das Taschentuch verfärbt sich dabei rot. Besonders häufig tritt das in der Schnupfenzeit auf oder wenn sich in der Nase Krusten gebildet haben, die aufreißen. Meist ist es harmlos, es kann aber auch zum Beispiel Bluthochdruck anzeigen. Grund für das Nasenbluten ist ein geplatztes Blutgefäß in der Nasenschleimhaut, meist im vorderen Teil.

Verschiedene Ursachen:

  • Gereizte Schleimhäute: Klimaanlagen, Heizungsluft und häufiges Schnäuzen trocknen die Schleimhäute aus. Spezielle Nasenpflegesprays (mit Salzwasser), Nasenspülungen oder spezielle Nasenheilsalben schaffen Abhilfe.        
  • Grippe oder Erkältung können zu vermehrter Durchblutung der Nasenschleimhaut führen.    
  • Bluthochdruck: In diesem Fall sind die Gefäße einem höheren Druck ausgesetzt und platzen daher schneller. Außerdem nehmen Hypertoniker öfter auch gerinnungshemmende Medikamente, die das Nasenbluten zusätzlich begünstigen.         
  • Blutverdünnende Medikamente wie Marcumar oder Acetylsalicylsäure (ACC)       
  • Schleimhautreizende Chemikalien         
  • Seltene Erkrankungen wie die Bluterkrankheit (Hämophilie), Leukämie, Morbus Osler oder das „Von Willebrand-Syndrom“.                
  • Schädelbasisbruch etwa nach Unfall oder Sturz         
  • Vitamin K-Mangel:  Dieses Vitamin spielt bei der Blutgerinnung eine wesentliche Rolle. Ein Mangel tritt nur sehr selten bei extrem vitaminarmer Kost oder chronischen Magen-Darm-Erkrankungen auf. Ist der Mangel diagnostiziert, kann Vitamin K zugeführt werden. Vitamin K ist in grünem Blattgemüse enthalten.  

Wer Nasenbohren unterlässt, die Luft gut befeuchtet, sein Riechorgan achtsam behandelt und nicht zu heftig schnäuzt, kann manchem Bluten vorbeugen.

Erste Hilfe

Auf keinen Fall den Kopf – wie oft durchgeführt – in den Nacken legen!

  • Kopf bei aufgerichtetem Oberkörper leicht nach vorne beugen.         
  • Einen kalten Umschlag auf die Nase oder den Nacken legen. Durch die Kälte verengen sich die kleinen Gefäße, um die Blutung zu stoppen.        
  • Man kann auch mit Daumen und Zeigefinger die Nasenflügel einige Minuten lang zusammenpressen. Das hilft nur bei Blutungen im vorderen Bereich.         
  • Das Blut herauslaufen lassen oder ausspucken. Nicht schlucken, das kann Brechreiz verursachen.    
  • Nach dem Bluten das Nasenputzen für mindestens zwölf Stunden vermeiden. Ansonsten kann sich die Blutkruste, die das Gefäß verschließt, wieder lösen. Blutkrusten können mit Hilfe von Nasensalben oder -tropfen leichter gelöst werden und ohne Bluten dann vorsichtig abgeschnäuzt werden.  

Wichtig: Fließt das Blut schnell oder länger als 15 Minuten den Hausarzt oder einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen aufsuchen. Ebenso, wenn Nasenbluten häufig auftritt. Der Arzt kann dann eine Nasentamponade, die auf das Gefäß drückt, anlegen oder das Gefäß veröden. Ganz selten muss es in Narkose unterbunden werden. Grundkrankheiten wie Bluthochdruck etc. müssen behandelt werden.  

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