

Der Schmerz ist verursacht durch eine Reizung der Nervenwurzeln in der Wirbelsäule. 60 bis 90 Prozent der Erwachsenen erleiden mindestens ein Mal im Leben einen Hexenschuss. Mit klugem Selbstmanagement ist der Schmerz nach kurzer Zeit meist wieder vorbei.
Eine Bewegung wie etwa das falsche Heben einer schweren Kiste kann zum Beispiel verursachen, dass sich eine Bandscheibe ein wenig vorwölbt oder sich ein Zwischenwirbelgelenk verschiebt, weil die fixierenden Bänder überlastet wurden. Dadurch verkrampft sich reflexartig die Muskulatur. Wer eine Muskelschwäche hat, die etwa durch Stress, Übermüdung, einen Infekt im Körper oder Unterkühlung verursacht ist, kann noch anfälliger reagieren. Der Schmerzgeplagten nimmt automatsch eine Schonhaltung ein, weil bestimmte Bewegungen zu sehr weh tun. Die Rückenmuskeln sind hart, drückt man auf den Dornfortsatz von Wirbeln im Lendenbereich, schmerzt dies sehr. Auch Missempfindungen auf der Haut wie etwa ein Kribbeln oder Sensibilitätsstörungen können auftreten.
Bei folgenden Symptomen soll man unverzüglich einen Arzt aufsuchen:
- Verlust der Kontrolle über Darm oder Blase
- Taubheit oder gar Lähmung in Armen oder/und Beinen
Auch Patienten, die an Krebs erkrankt waren, an Osteoporose leiden oder lange Zeit Kortison einnehmen mussten, sollten die Schmerzen von einem Arzt abklären lassen. Auch wenn sie höllisch weh tut, lässt der Schmerz der Lumbalgie mit etwas Geduld und klugem Verhalten Schritt für Schritt wieder nach. Wenn der Arzt befürchte, dass ein Bandscheibenvorfall hinter dem Schmerz steckt, kann er sich mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Magnetresonanztomografie oder Computertomografie Klarheit verschaffen.
Erste Hilfe im Akutfall
- Alles was die Durchblutung der Muskulatur fördert, hilft: Massagen, Elektrotherapie etc.
- Schmerzmittel: Bei akuten Schmerzen darf man auch in Eigenregie anfangs einmal zur Tablette greifen. Das gilt als empfehlenswerter als in Schockstarre bewegungslos im Bett zu verharren. Nur wer das Sitzen und Stehen als unerträglich empfindet sollte sich niederlegen. Zur Entlastung der Lendenregion in Seitenlage ein Kissen zwischen die Knie klemmen. Wer lieber auf dem Rücken liegt, soll sich den Polster unter die Waden legen und wer auf dem Bauch ruht, kann ihn unter die Hüften schieben. Sich nur an den ersten Tagen immer wieder hinlegen. Denn wer sich zu lange nicht bewegt, baut Muskeln ab. Als Schmerzmittel kann man zu – sofern man die Wirkstoffe verträgt – Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und bei leichten Schmerzen auch zu Paracetamol greifen. Alle Mittel eher niedrig dosieren, aber doch so, dass sie gut wirken.
- Wärme empfinden viele Kreuzmarode als gut: Wärmflasche, Wärmpflaster oder sanfte Dehnungsübungen unter der heißen Dusche ausführen. Ausprobieren, ob einem die Wärme wohl tut.
- Sanfte Mobilisierungsübungen durch einen manuellen Therapeuten gelten als lindernd, weil sie Muskelblockaden lösen.
- Mobil bleiben: Die Studienlage ist eindeutig: Je aktiver man bleibt, sich sanft bewegt und je weniger man sich allzu sehr schont, desto schneller wird man den Schmerz wieder los. Walken, Schwimmen, Radfahren, alles moderat ausgeführt, ist erlaubt. Sich keinem Leistungsstress unterziehen. Aktivität lenkt vom Schmerz ab und kurbelt die Selbstheilungskräfte des Rückens an.
In einem gut bewegten, gekräftigten und regelmäßig gedehnten Körper können sich schmerzhafte Verspannungen nur selten dauerhaft breit machen.