

Wie verhindere ich als Diabetiker, dass Zollbeamte meinen Spritzenvorrat mit Drogen in Verbindung bringen? Solche Fragen stellen sich Menschen mit chronischen Erkrankungen. Sie müssen heute meist nicht mehr auf eine Urlaubsreise verzichten – sorgfältige Vorbereitung und ärztliche Abklärung vorausgesetzt.
Diabetes: Ernährungsumstellung verändert Blutzucker
- Auf Reisen ist mit vermehrten Schwankungen des Blutzuckers zu rechnen, z.B. durch mehr Bewegung, das Weglassen von Mahlzeiten oder Essen zu ungewohnten Zeiten. Es ist daher nötig, den Blutzucker häufiger als sonst zu kontrollieren.
- Diabetiker sollten sich vorab über die landesübliche Kost und deren Kohlenhydrat-Gehalt informieren (z.B. in Reiseführern oder Kochbüchern) und auch im Urlaub eine Nährwerttabelle benutzen. Bei ungewohntem Essen empfiehlt es sich, kurz vor und ca. zwei Stunden nach der Mahlzeit den Blutzucker zu messen.
- Insulin muss richtig gelagert werden. Bei Frost kann es ebenso unbrauchbar werden wie bei großer Hitze, eine Kühltasche sollte bei heißen Destinationen ins Gepäck. Bei starken Erschütterungen (z.B. Off-Road-Fahrt) empfiehlt sich ein gepolsterter Behälter, da sich sonst die Eiweißmoleküle erheblich reduzieren können.
- Große Hitze oder ein Thermalbad fördern die Durchblutung, weshalb das Insulin schneller aufgenommen wird. Das kann zu einer rascheren Unterzuckerung führen, Traubenzucker sollte man daher immer dabei haben.
- Bei der Grenz- bzw. Flughafenkontrolle ist es oft nötig, ein (mehrsprachiges) ärztliches Attest mitzubringen, das die Verwendung von Insulin bestätigt – ansonsten könnte es bezüglich mitgebrachter Nadeln zu Missverständnissen kommen.
Bluthochdruck: Vorsicht bei Sonnenbädern und im Gebirge
- Eine anstrengende Anreise, Klima- und Zeitumstellungen sind für Bluthochdruckpatienten ein Risikofaktor. Ein langer Urlaub ist daher in der Regel besser als mehrere kurze Trips, so gewöhnt sich der Körper besser an die Gegebenheiten vor Ort.
- Wenn sich der Blutdruck auf die Netzhautgefäße des Auges ausgewirkt hat, soll man Aufenthalte im Gebirge (ab 2.000 Metern Seehöhe) und Flugreisen vermeiden, da es zu plötzlichen Einblutungen in der Netzhaut kommen kann.
- Wärme erweitert die Blutgefäße, weshalb das Herz stärker pumpen muss. Ausgiebige Sonnenbäder sind daher ungünstig, ebenso der Sprung ins Wasser ohne Abkühlung: Dabei kann nämlich der Blutdruck in die Höhe schießen.