Wie man eine Venenerkrankung bekämpft

Vor kurzem informierten wir über das Erkennen sowie das Vermeiden von Venenerkrankungen. Heute berichten wir über die Therapie. Ein Interview mit MR Dr. Angelika Reitböck, Hautärztin und Allgemeinmedizinerin aus Klaus sowie Referentin für Vorsorgemedizin in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Frage:Die Venen pumpen normalerweise viele Liter Blut pro Tag. Wenn sie durch eine Erkrankung eingeschränkt sind, dann gibt es logischerweise ein Problem. Was kann man tun bei fortgeschrittenem Venenleiden?

MR Dr. Angelika Reitböck: Wenn schon ausgeprägte Krampfadern mit oder ohne Beschwerden vorhanden sind, kann mit einer Verödung der erweiterten Venen Abhilfe geschaffen werden. Es wird ein spezieller Schaum in die krankhaft erweiterten Venen injiziert. Dieser Schaum bewirkt eine Entzündung der Veneninnenwand. Woraufhin diese Entzündung dann die Krampfader verschließt. Die Krampfader verschwindet dann in den nächsten Wochen.

Frage: Und wie ist das bei stark ausgeprägten Symptomen?

Dr. Reitböck: Da ist sehr oft eine Operation die Ultima Ratio. Hier werden die krankhaft erweiterten Venen entfernt. Das Blut sucht sich dann in anderen Venen neue Wege.

Frage: Warum ist die Behandlung von Venenerkrankungen so wichtig? Was könnte andernfalls drohen?

Dr. Reitböck: Wenn eine chronische Venenschwäche nicht behandelt wird, kann es zum sogenannten offenen Fuß, einem Unterschenkelgeschwür kommen. Dieses tritt meist im Innenknöchelbereich auf und ist oft sehr schmerzhaft. Häufig sind Bagatellverletzungen der Auslöser dafür. Oft bestehen auch Begleiterkrankungen wie Zuckerkrankheit oder starke Gefäßverkalkungen. Hier muss die örtliche Durchblutungssituation geprüft werden, um Gefäßeinengungen ausschließen zu können. Wenn Sie Probleme mit den Venen erkennen, wie zum Beispiel Schwellungsneigung, Venenentzündungen oder langsam abheilende Wunden, sollten Sie nicht viel Zeit verlieren, um mit der Therapie zu beginnen.

Frage: Bewegung spielt zur Vorbeugung von Venenerkrankungen eine große Rolle. Was ist, wenn man schon mitten in einer Venentherapie steckt?

Dr. Reitböck: Auch während der Behandlung von bereits aufgetretenen Venenerkrankungen ist die regelmäßige körperliche Betätigung, vom einfachen Gehen, Bergsteigen, Radfahren bis hin zum Laufen eine sehr einfache, unterstützende und effektive Gegenmaßnahme.

 

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