
Wenn das Herz außer Takt gerät, dann sind wir zumeist alarmiert. Es gibt verschiedene Rhythmuserkrankungen. Eine davon ist das Herzstolpern. Wie der Name schon verrät, verhält sich der Herzschlag dabei ungewöhnlich. Die Extraschläge können bei gesunden Menschen zum einen durch Stress, Aufregung, Freude, Anstrengung, zum anderen aber auch nach Alkohol, Nikotin oder Kaffee entstehen. Daneben kann auch noch eine Verschiebung im Elektrolythaushalt – vor allem Kalium oder Magnesium – das Stolpern des Herzens verursachen. Auch bei Erkrankungen der Schilddrüse können Extrasystolen die unangenehmen Begleiter sein.
Am deutlichsten nehmen Betroffene die Extraschläge im Ruhezustand wahr, weil sie dann von nichts anderem abgelenkt werden. Im Prinzip sind diese Zusatzschläge nicht per se bedrohlich. „Dennoch sollte man damit zur Kardiologin bzw. zum Kardiologen, da sich hinter den Extrasystolen auch ein Vorhofflimmern verbergen kann. Und das kann Schlaganfälle auslösen“, sagt Dr. Jakob Ebner, Kardiologe und leitender Oberarzt der Abteilung für Innere Medizin im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf.
Vorhofflimmern als Stolperstein
Das Vorhofflimmern tritt neben dem Herzstolpern oft plötzlich und unvermittelt auf. Es verursacht manchmal eine Leistungseinschränkung, zuweilen Herzrasen, Übelkeit oder Angstgefühl. Diese Symptome werden aber zumeist von den Betroffenen oft nicht erkannt oder als nicht gefährlich eingestuft. Wenn man es allerdings übersieht, können sich im Laufe der Zeit Blutgerinnsel im linken Vorhof bilden, was wiederum zu einem Schlaganfall führen kann. Die Einnahme einer Blutverdünnung oder anderer Medikamente ist dann erforderlich, um Folgeschäden zu vermeiden“, sagt Dr. Ebner.
Gesund leben und gesund bleiben
Das Herz wieder in die Umlaufbahn der geraden Takte zu bringen, wird durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung (mind. 7000 Schritte pro Tag) begünstigt. Dabei sollte man vor allem darauf achten, dass fett- und zuckerhaltige Speisen reduziert werden. Alkohol einschränken und auf Zigaretten verzichten, würde jedes Herz weiter besänftigen. Wird mit den Lebensstilmaßnahmen das Auslangen nicht gefunden, können auch Rhythmusstabilisierende Medikamente oder Verödungsverfahren mittels Herzkatheter zum Einsatz kommen.
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