Tipps zum Sonnenbaden – Vorsicht Sonnenallergie

Wer seinen Hauttyp und deren Probleme kennt, darf das Lebenselixier Sonne verantwortungsbewusst beim Strandurlaub an seine Haut lassen.

Folgende Tipps helfen die Sonne gesundheitsfördernd statt schadend zu nutzen:

  • In erster Linie gilt es Sonnenbrände zu verhindern, denn die Haut vergisst keinen. Jeder Sonnenbrand von Kindesbeinen an, steigert die Hautkrebsgefahr.
  • Je nach Hauttyp, Eigenschutzzeit und mit empfohlenem Sonnenschutz in die Sonne.
  • Das zum Hauttyp passende Schutzmittel mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbaden auftragen. 2 Milligramm pro Quadratzentimeter sollen verschmiert werden. Sonnenschutz mit dem Lichtschutzfaktor 15 blockiert das UV-Licht beinahe genauso gut wie einer mit LSF 30. Fazit: Mit Sonnencreme nicht sparen, sie dick auftragen. Experten empfehlen einen Teelöffel Creme für das Gesicht, zwei Esslöffel für den Körper.
  • Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr meiden.
  • Kinder unter drei Jahren keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzen. Sie haben keinen Eigenschutz. Hemd, Hut und Hose sind in der Sonne unerlässlich für Kleinkinder. Bei Kindern einen Sonnenschutzfaktor von 30 aufwärts verwenden.
  • Vorsicht vor indirekter Sonneneinstrahlung: Viele unterschätzen, dass rund 50 Prozent der Sonnkraft auch bei Wolken die Haut erreichen. Daher auch unbedingt im Schatten eincremen. Sand, Wasser und Schnee steigern die Intensität durch Reflexion um bis zu 85 Prozent.
  • Rötungen durch die Sonne mit kühlendem Aftersun behandeln und der Haut eine Sonnenpause gönnen.
  • Kurze Sonnenbäder mit hohem Lichtschutzfaktor bräunen die Haut langsamer, aber die Bräune hält länger.
  • Kontrolle: 90 Prozent der Hautkrebsfälle sind bei Früherkennung heilbar. Daher die Haut selbst beobachten und Veränderungen auch an Fußsohlen, Lippen oder im Genitalbereich ernst nehmen. Verändern sich Muttermale in Farbe, Form und Größe oder zeigen sich helle, schuppende, knotige Flecken, die leicht bluten, sofort zum Arzt. Der jährliche Hautcheck beim Arzt sollte zur Vorsorge fix eingeplant sein.

Arten von Sonnenallergien

Die UVB-Strahlen führen zum Sonnenbrand, für die Allergie ist aber die UVA-Strahlung, die tiefer in die Haut eindringt, gefährlicher. Sie ist auch für vorzeitige Hautalterung zuständig. Es wird empfohlen, Sonnenschutzmittel zu verwenden, die auch guten UVA-Filter beinhalten. Als Vorbeugung gegen Sonnenallergien soll man sich langsam an die Sonne zu gewöhnen, vor allem helle, empfindliche Hauttypen sollen mit fünf, zehn Minuten Tagesrandsonne beginnen.

Polymorphe Lichtdermatose

Die polymorphe Lichtdermatose (PMD) ist die häufigste Sonnenallergie und betrifft vor allem Hautpartien, die nicht an die Sonne gewöhnt sind, wie Ausschnitt, Schultern, Nacken. Besonders betroffen sind junge Frauen. Sie tritt meist am Beginn der Sonnensaison auf. Typisch sind fleckige Rötungen und mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, die brennen oder jucken. Auch örtlich begrenzte Schwellungen sind möglich. Die Symptome treten wenige Stunden bis Tage nach der Sonnenbestrahlung auf und verschwinden bei Vermeidung einer weiteren Sonnenexposition nach wenigen Tagen, ohne Narben zu hinterlassen. Es helfen kalte Duschen, Sonnenkarenz und in schweren Fällen auch kurzzeitig ein Antihistaminikum oder eine Cortisonsalbe.

Mallorca-Akne

Hierbei handelt es sich um keine Allergie, sondern um eine Unverträglichkeit, die durch Reaktionen zwischen UV-Licht und Inhaltsstoffen von Sonnenschutzmitteln oder anderer Pflegemittel auftritt. Sie wurde vor rund 25 Jahren bei jungen Urlauberinnen auf Mallorca diagnostiziert, daher kommt der Name. Meist sind Hals, Schulter, Nacken, Dekolleté, Oberarme und Rücken betroffen. Es entsteht durch verstopfte Poren ein akneartiger Ausschlag. Vor allem Emulgatoren können für diese Reaktion verantwortlich sein. Zur Vorbeugung fettfreie Sonnengele verwenden. Vorsicht: Die Aufschrift "hypoallergen" auf der Packung sagt nichts über das Sonnenallergiepotenzial aus, wichtiger sind Angaben wie emulgatorfrei oder fettfrei.  

Photoallergische Reaktionen

Viele Stoffe bilden durch Reaktionen mit dem Sonnenlicht Abbauprodukte, die Allergien oder Hautverfärbungen auslösen können. Dazu zählen bestimmte Arzneien wie bestimmte Antibiotika, Antidepressiva, Entzündungshemmer, Entwässerungsmittel und Johanniskraut. Auch der Kontakt mit manchen Pflanzen etwa beim Garteln (Sellerie, Petersilie, Zitrusfrüchte, Bärenklau, Saft des Feigenbaumes) sowie Parfums mit Alkohol und ätherischen Ölen (z.B. Bergamotte) können zu solchen Reaktionen führen. Bei bekannten Allergien auf chemische Filter in Lichtschutzpräparaten soll man Produkte mit physikalischem Lichtschutz, d.h. mit mineralischen Filtern oder Mikropigmenten wie Titandioxid oder Zinkoxid verwenden.

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