OÖ-Ärztekammer rät: Sonnenbad richtig dosieren!

Wie lange kann ich in der Sonne bleiben, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, wie viel Creme muss ich auftragen und kann ich meine Sonnencreme aus dem Vorjahr weiterverwenden? Die Antworten erhalten Sie hier:

Bestimmen Sie mit einer Hautärztin/einem Hautarzt Ihren Hauttypen! Diese Klassifizierung ist wichtig, damit der Lichtschutzfaktor (LSF) der Sonnencreme und der empfohlene Aufenthalt in direkter Sonnenbestrahlung bestimmt werden kann. „Wie lange man sich dem UV-Licht ungefährdet aussetzen kann, hängt aber von vielen Faktoren ab: aktuelle Wetterlage, UV-Index, Hauttyp, Längengrad am Globus, Uhrzeit und so weiter. Es gibt sehr gute Smartphone-Apps die man unter dem Suchbegriff ‚UV-Index‘ findet. Diese berechnen anhand der genannten Faktoren die empfohlene Sonnenzeit und erinnern uns ans Nachschmieren“, sagt Dr. Alex Jakob Kilbertus, Dermatologe und Fachgruppenvertreter für Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Wie lange ich Sonnenbaden kann

Es gibt viele Informationen darüber, wie man anhand der hauteigenen Schutzzeit sowie des LSF die mögliche Aufenthaltsdauer in der Sonne errechnen kann. Man multipliziert die hauteigene Schutzzeit mit dem LSF. So weit so gut: Ab in diesem Fall würde sich selbst bei einer sehr hellhäutigen Person (Schutzzeit: zehn Minuten) eine Verweildauer von fünf Stunden ergeben, wenn diese eine Creme mit LSF 30 aufträgt. Das ist sicher falsch und dazu kann nicht geraten werden. Plausibler klänge es schon, wenn man den derart errechneten Wert anschließend halbiert. Prinzipiell ist zu sagen, dass man die Phasen direkter Sonnenbestrahlung so gering als möglich halten sollte und man einen hohen LSF aufträgt (mindestens Faktor 30, bei Kleinkindern mindestens 50). Beachten Sie auch, dass man selbst im Schatten UV-Strahlen ausgesetzt ist.

Wie lange meine Sonnencreme hält

Sonnencremen, sofern noch Reste aus dem vorigen Jahr da sind, möchte man klarer Weise auch weiterverwenden. Doch was muss man dabei beachten? Achten Sie als erstes auf die Angaben des Herstellers und ermitteln Sie das Ablaufdatum. „Normalerweise sind ungeöffnete Cremen zwei bis drei Jahre haltbar. Wenn die Tube bereits geöffnet ist, suchen Sie nach dem kleinen Tiegel-Symbol. Daneben steht meistens wie lange die Creme nach dem Öffnen noch haltbar ist: 9M oder 12M – steht für 9 oder 12 Monate“, sagt Dr. Kilbertus. Wenn die Einsatztauglichkeit geklärt bzw. eine neue Creme angeschafft wurde: Tragen Sie durchaus dicker auf und bedecken Sie die freien Körperstellen. Achten Sie besonders bei Kleinkindern darauf, dass diese gut eingeschmiert sind, sich überwiegend im Schatten aufhalten und eine Kopfbedeckung haben.

Spätfolgen bedenken

Die Haut vergisst leider nichts. Wer jedes Jahr einen Sonnenbrand bekommt, weil dieser dann am nächsten Tag in Bräune umschlägt, erhöht sein Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. In der Tat steigen auch die Zahlen bei Hautkrebserkrankungen stark an. Setzen Sie auf Vorsorge und Früherkennung: Verzichten Sie auf übermäßige Sonnenbestrahlung und suchen Sie regelmäßig Ihre Hautärztin/Ihren Hautarzt auf, um frühzeitig Hautveränderungen zu entdecken. Es gilt: Je früher Hauttumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

 

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