Sicher schwimmen – sowohl im See als auch im Meer

Um beim sommerlichen Baden nicht in die Gefahr des Ertrinkens zu kommen, sollte man gewisse Punkte berücksichtigen.

Von Jänner bis Ende Juni dieses Jahres sind laut Kuratorium für Verkehrssicherheit mindestens 17 Menschen in Österreich ertrunken. Dabei hat die Badesaison erst so richtig begonnen. Zum Vergleich: Im gesamten vorigen Jahr sind insgesamt 33 Personen beim Baden tödlich verunglückt. Die Gründe für das Ertrinken sind vielfältig – wir zeigen Ihnen die häufigsten Risikosituationen und wie man sie entschärft, damit alle eine sichere Abkühlung genießen können.

Langsam abkühlen: Sehr häufig verunglücken Badende weil sie zu jäh ins Wasser gehen. Wenn aber zwischen der Temperatur der heißen Körperoberfläche und dem kühlen Wasser eine große Differenz besteht, können Schwindel, massive Kreislaufprobleme und sogar Herzversagen auftreten. Die Reaktionen bei einer jähen Abkühlung erfolgen unmittelbar – bis maximal zwei Minuten später. „Eine allmähliche und langsame Abkühlung vor dem Baden ist für alle erforderlich. Für die Gesunden und vor allem auch für Personen die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbelastet sind“, sagt OA Dr. Fritz Firlinger, Leiter der Intensivstation bei den Barmherzigen Brüdern in Linz und Referent für Notärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich.

See und Meer – in Ufernähe bleiben: Im Notfall kann rascher geholfen werden, wenn sich Badeunfälle in der Nähe des Ufers ereignen. Schwimmen Sie daher – vor allem allein – nicht auf das offene Meer oder über den See. Wenn Sie alleine eine Seeüberquerung oder ein weites Stück auf das Meer unternehmen wollen, statten Sie sich mit Flossen oder einem Luftkissen bzw. einer Schwimmboje aus. Idealerweise können sie sich auch auf ein Surf- oder Paddelbord legen und so über den See kraulen. Die oberösterreichische Wasserrettung meint dazu: „Die sportliche Leistung bleibt die dieselbe, egal ob man in die Seemitte oder parallel zum Ufer schwimmt. Besonders bei kälteren Wassertemperaturen kann es leicht zu Krämpfen kommen. Und man sollte sich keinesfalls überschätzen: Für ungeübte Schwimmer können schon 30 bis 40 Meter zu viel sein.“

Meeressog: Am Meer sollten Sie zusätzlich auf den Brandungsrückstrom achten. Dieser ist besonders gefährlich, unsichtbar und zieht Schwimmer vom Ufer weg auf das offene Meer. Wehren Sie sich nicht und werden Sie nicht panisch – gegen diese Kraft können nicht einmal exzellente Schwimmer dagegenhalten. Sie können versuchen nach links oder rechts aus der Strömung allmählich auszubrechen oder sie lassen sich mittreiben. Denn nach einiger Zeit bricht dieser Rückstrom von alleine ab. Allerdings kann man dann 100 Meter oder mehr vom Ufer entfernt sein. Sie sollten dann also genügend Kraftreserven haben, um wieder zurückschwimmen zu können. Wenn Sie Hilfsmittel bei sich haben (am Körper durch Seil befestigte Luftkissen, Schwimmbojen, Flossen oder Schwimmbretter) sind Sie wesentlich sicherer unterwegs. Achten Sie unbedingt auf Gefahrenhinweise am Strand (Schilder und Flaggen-Signale) und frequentieren Sie ausschließlich öffentliche Strände.

Alkohol: Leider ist auch Alkohol oft der Grund für Unfälle zu Wasser. Durch Alkohol erhöht sich die Risikobereitschaft und man beginnt sein Können zu überschätzen. Denken Sie daran: Beim Wasser, speziell, wenn man auch Kinder zu beaufsichtigen hat, hat Alkohol nie etwas zu suchen.

 

Fotocredit (c) adobe stock / JohanSebastian

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