

Das Credo für leistungsstarke Venen und zur Vorbeugung von Krampfader (Varitzen) lautet: Lieber zu Fuß gehen statt mit dem Auto fahren und zur Entspannung immer wieder einmal die Beine hoch lagern statt zu sitzen und die Beine übereinander zu schlagen. Etwa 7000 Liter Blut müssen täglich von der Peripherie zum Herzen zurückgepumpt werden. Schwache Venen schaffen das oft nicht problemlos. Die Folge sind geschwollene und schwere Beine. Rund jede zweite Frau und jeder fünfte Mann über 40 Jahren leiden schon an einer Venenschwäche. Erweitert sich die Venenwand sackartig, hat das zur Folge, dass die Venenklappen nicht mehr gut schließen und das Blut kann nicht mehr optimal herzwärts transportiert werden. Bei diesem Rückfluss des Blutes in das Bein steigt der Druck in den Venen, dadurch kommt es zu deren Erweiterung und Schlängelung. In der Folge bilden sich Krampfadern. Müde, schwere Beine, nächtliche Wadenkrämpfe, Schwellung, Spannungsgefühl oder Kribbeln sowie Juckreiz können Anzeichen für eine Venenerkrankung sein.
Risikofaktoren für Krampfadern
- Genetische Disposition für schwaches Bindegewebe
- Bewegungsarmut und stundenlanges Sitzen: Bei "Stubenhockern" verkümmern die Muskelfasern in der Venenwand, und diese verliert die Elastizität. Die Wand gibt nach und weitet sich.
- Übergewicht: Dieses führt zu erhöhtem Bauchdruck, was den Blutrückstrom von den Beinen zum Herzen erschwert.
- Hormone: Hormonhaltige Verhütungsmethoden können angeborene Bindegewebsschwäche verstärken.
- Rauchen
- Schwangerschaften
Venenschwäche vorbeugen
- Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung: Sie aktiviert die Muskelpumpe. Barfußgehen, schnelles Gehen, Treppen steigen, Rad fahren, Schwimmen und Wandern tun gut. Im Schlaf alle Körperteile und Muskeln entspannen, so erholen sich alle Organe, das Bindegewebe und das Zentralnervensystem.
- Venengymnastik: Folgende Übungen lassen sich zwischendurch immer wieder einmal in den Alltag einbauen: 1.) In Rückenlage: Bei ausgestreckten Beinen die Fußspitzen so weit wie möglich nach innen und nach außen drehen. Oder: Mit gestreckten Beinen werden die Fußspitzen im Wechsel angezogen und gestreckt. 2.) Im Stehen: Langsam auf die Zehenspitzen stellen und langsam wieder auf die Sohle zurückgehen. Dieses Wippen 20 Mal mehrmals täglich durchführen. 3) Im Sitzen: Auf Stuhl oder Hocker setzen, Arme hängen seitlich locker herab. Beine zügig 20 Mal auf Zehenspitzen und wieder auf die Fußsohlen stellen. Oder: Füße auf die Fersen stellen, abwechselnd rechte und linke Fußspitze heben.
- Wasser wirkt Wunder: Kaltes Wasser erhöht die Gewebespannung und damit die Rücktransportleistung der Venen.
- Taulaufen: Wer ein Rasenstück zur Verfügung hat, soll in der kalten Jahreszeit bis zu zehn Minuten im kühlen Gras oder Schnee auf und ab gehen. Füße drinnen nicht abtrocknen, sondern sich auf einem Teppich "warm und trocken" gehen.
- Wechselduschen: Unterschenkel jeden Morgen mit warmem Wasser abduschen bis sie warm sind, dann mit kaltem Wasser bis sie kühl sind. Den Wechsel "warm-kalt" mindestens fünfmal durchführen. Zuletzt Beine kühl abduschen und abtrocknen. Anwendungen mit Wasser über 35 Grad und heiße Bäder meiden.
- Beine zum Entspannen hochlagern: Im Büro zum Beispiel auf einen gegenüber stehenden Stuhl.
- Flache Schuhe fördern durch die Bewegung im Sprunggelenk die Muskel-Wadenpumpe.
- Hitze vermeiden: Vorsicht bei Moor- und Thermalbädern und Sauna. Ballast- und vitalstoffreiche Kost: Das Vermeiden von Blähungen und Verstopfung ist bedeutend. Vollwertkost mit reichlich frischem Obst und Gemüse und sparsamem Fleischkonsum ist daher optimal. Genügend trinken.
- Den Blutfluss unterstützen: Kompressionskleidung kann bei Venenschwäche oder zum Beispiel bei Langstreckenflügen die Venen unterstützen. Rosskastanie: Sie ist ein Heilpflanzenklassiker gegen Krampfadern und Venenschwäche. Die Präparate aus der Apotheke sollten nur nach dem Essen genommen werden, weil sie die Magenschleimhaut reizen können.