
Anlässlich des bevorstehenden Weltkrebstages am 4. Februar richten wir unseren Fokus auf HPV: Humane Papillomaviren. Diese Viren verursachen eine Reihe an Tumorerkrankungen, wie etwa Krebs von Gebärmutterhals, Scheide, Vulva, Penis, Anus, Rachen oder Kehlkopf. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist, dass es eine höchst effektive Impfung dagegen gibt. Und es gibt eine noch bessere Nachricht: Für alle vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr ist die Impfung kostenlos. Danach schlägt die Impfung stolz zu Buche. Denn für Erwachsene sind nicht nur zwei, sondern drei Teilimpfungen notwendig, die jeweils 215,50 Euro kosten.
Das investierte Geld ist natürlich für die eigene Gesundheit gut angelegt. Maria Sauer, Geschäftsführerin der Krebshilfe OÖ: „Ich wünsche mir, dass wirklich alle Jugendlichen das Impfprogramm in Anspruch nehmen, aber auch, dass es künftig mehr Unterstützung und weniger Ausnahmen für Erwachsene gibt. Denn nicht alle können 646,50 Euro für ein Impfprogramm lockermachen.“ Für Frauen nach einer Konisation (Eingriff am Muttermund) wird die Impfung empfohlen und bis zum 45. Lebensjahr werden die Kosten von der Sozialversicherung übernommen – muss aber chefärztlich genehmigt werden. Und kontrollieren Sie Ihre private Zusatzversicherung, ob darin eine Klausel enthalten ist, mit der die Kosten für Impfungen ganz oder teilweise übernommen werden.
Bedenken muss man aber, dass die Impfung bei einer Ärztin/einem Arzt sehr viel kann und bei Personen mit reduzierter Immunabwehr ganz besonders zu empfehlen ist. „Wir wissen, dass wir mit der HPV-Impfung Krebserkrankungen gänzlich verhindern können. Dies beschränkt sich nicht nur auf Tumore im gynäkologischen Bereich, sondern erstreckt sich auch auf Tumore im Hals- Nasen-Ohrenbereich und im Bereich des Enddarms“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Lukas Hefler, MBA, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Spitalspartner Ordensklinikum Linz und Konventhospital Barmherzige Brüder sowie Fachgruppenvertreter-Stellvertreter Frauenheilkunde und Geburtshilfe in der Ärztekammer für Oberösterreich.
„Die Impfung ist weltweit, so wie kaum eine andere Impfung, erprobt worden und gilt als extrem sicher. In Österreich können wir stolz darauf sein, dass bereits vor Jahren eine gratis Schulimpfung für Mädchen und Buben eingeführt wurde: Es gibt also kein vernünftiges Argument gegen diese Impfung, jedoch sehr viele dafür“, sagt Prim. Dr. Hefler.