
Ein langer, milder, sonniger und wunderbarer Herbst mündet direkt in die Heizsaison. Damit beginnt für viele Allergiker eine kritische Phase. Denn wenn die Heizungen wärmen, blühen die Allergien bei Hausstaubmilben auf. Da die meisten Allergene über Nacht eingeatmet werden, treten die Beschwerden auch nachts oder früh morgens auf. Besonders schlimm wird die Belastung für die Betroffenen dann, wenn die Räume im Zuge von Hausarbeiten mit Schwung durchackert werden: Kehren, Staubsaugen, Staubwischen oder beim Herumtollen des Nachwuchses oder Haustiere. Das Problem ist, dass die Hausstaubmilben in jedem Haushalt leben und sich mit herkömmlichen Reinigungsmethoden nicht (völlig) beseitigen lassen.
Winzige Tierchen mit großen Auswirkungen
Die Milben sind mit dem freien Auge nicht sichtbar und stammen aus der Familie der Spinnentiere. In einem Gramm Staub finden bis zu 2000 Hausstaubmilben Platz. Ihre Hauptmahlzeit sind Hautschuppen. Milben leben zwar nicht lange – etwa drei bis vier Monate – lassen aber jede Menge Dreck zurück. Wird der Hausstaub aufgewirbelt, schwebt all das in der Luft und wird eingeatmet – so kommen dann die Allergene mit Schleimhäuten von Augen und Atemwegen in Berührung und lösen die allergischen Reaktionen aus.
Volkskrankheit Allergie nicht unterschätzen
Die Reaktionen sind mitunter denen einer Erkältung ähnlich: wie etwa eingeschränkte Nasenatmung, Niesanfälle, tränende und gerötete Augen, Juckreiz an Augen und Nase, Schleimbildung in Nase bzw. auch in den Bronchien, Reizhusten, Druck im Brustraumbereich, rasselnde Atemgeräusche und Atemnot. Um die Allergie nicht zu verschleppen bzw. unbehandelt zu lassen, empfiehlt es sich spätestens nach vier Wochen, wenn die Symptome immer noch nicht abgeklungen sind, einen Facharzt für Allergologie (Dermatologie, HNO, Lunge oder Kinder- und Jugendheilkunde) aufsuchen. Mit diesem werden dann Diagnose und Therapie festgelegt. „Die Volkskrankheit Allergie wird immer noch unterschätzt. Doch wenn man eine Allergie nicht oder schlecht behandelt, so besteht ein 40- bis 50-prozentiges Risiko, an Asthma zu erkranken. Deswegen ist die richtige Therapie inklusive Immuntherapie einfach State of the Art und notwendig“, sagt Dr. Georg Langmayr, HNO-Arzt in Leonding und Fachgruppenobmann für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in der Ärztekammer für Oberösterreich.
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