Gürtelrose: Hoffentlich bald mit gratis Impfschutz

Die sogenannten Varizella-Zoster-Viren lösen die schwere Erkrankung Gürtelrose aus. Gefährdet sind vor allem ältere Personen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Eine Impfung schützt vor einem schweren Verlauf.

Viele Jahre hindurch hat die Ärztekammer für Oberösterreich gefordert, dass die zweiteilige Gürtelrose-Impfung endlich kostenlos wird – zumindest ab einem Alter von 50 Jahren. Nun gab die neue Gesundheitsministerin vor kurzem ein kleines grünes Licht dafür. Es wäre so wichtig. Denn die Erkrankung ist sehr schmerzhaft und die Impfung ist mit 500 Euro auch sehr teuer. Doch was ist die Gürtelrose? Nun, die Basis liegt im Varizella-Zoster-Virus. Mit diesem stecken sich viele Menschen in jungen Jahren an – etwa durch Feuchtblattern (Windpocken). Dieses Virus ruht dann für viele Jahre und nistet sich in den Nervenzellen des Gehirns und Rückenmarks ein. Ein plötzliches Ereignis aktiviert die dösenden Viren. Das passiert zumeist dann, wenn das Immunsystem schwach ist, wenn man gestresst ist oder weil man ein gewisses Alter erreicht hat. Dann entsteht daraus eine Gürtelrose. Sie ist eine besonders unangenehme Erkrankung. Denn zehn Prozent der Erkrankten müssen mit dieser Diagnose ins Spital.

Der Verlauf ist aber in jedem Fall unangenehm. Zuerst stellt sich ein leichtes Krankheitsgefühl und Fieber ein. Man fühlt sich abgeschlagen, müde und es kann zu einem Kribbeln unter der Haut kommen. Erst nach wenigen Tagen beginnen die typischen Symptome: starke Schmerzen durch Nervenentzündungen und dem typischen Hautausschlag. „Einseitig gruppiert stehende Bläschen auf gerötetem Grund sind das typische Erkennungsmerkmal der Gürtelrose“, sagt Dr. Alex Kilbertus, Hautarzt in Wels und Fachgruppenobmann der Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Ärztekammer für Oberösterreich. Innerhalb von wenigen Stunden entwickeln sich aus den Ausschlägen Bläschen, die stark jucken können.

Nach weiteren etwa fünf Tagen heilen die Bläschen ab – was rund zwei bis 10 Tage braucht. Dann verkrusten sie gelblich. Am häufigsten treten die Symptome am Brustkorb und Rumpf auf. Seltener sind Hals, Beine und Arme betroffen. Aber auch das Gesicht, die Augen und Ohren können befallen werden. Zumeist ist die Erkrankung nach 2 bis 4 Wochen überwunden. Ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen haben Menschen mit stark geschwächter Immunabwehr. Hier kann sich eine Lungen-, Leber- oder Hirnhaut-Entzündung bilden.

Besonders wichtig ist es, gleich bei Symptomerkennung eine Ärztin bzw. einen Arzt aufzusuchen: entweder aus dem Bereich der Allgemeinmedizin, Dermatologie oder Neurologie. Eine antivirale Therapie sollte innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Hautausschlags begonnen werden.

Impfung wirkt

Am besten geht man das Risiko einer Infektion erst gar nicht ein und lässt sich impfen. „Die Wirksamkeit der aktuell erhältlichen Impfung ist erfreulicherweise sehr hoch. Ohne Impfung erkranken 33 von 100 Erwachsenen im Laufe ihres Lebens an Gürtelrose, mit Impfung nur 3 von 100. In Hinblick auf das gute Sicherheitsprofil ist die Gürtelrose-Impfung somit eine klare Empfehlung meinerseits“, sagt Dr. Kilbertus. Denn zehn bis 20 Prozent haben auch noch erhebliche Schmerzen, wenn der Ausschlag abgeheilt ist. Die Post-Zoster-Neuralgie kann mehrere Wochen, Monate oder gar Jahre andauern.

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