
Die Nächte werden länger, die Temperaturen sinken stetig – die beste Zeit für Viren sich ungehemmt zu verbreiten und die Menschen ans Bett zu fesseln. Laut Allgemeinmediziner Dr. Wolfgang Ziegler hängt es in der Übergangszeit von zwei Faktoren ab, ob man erkrankt oder gesund bleibt. „Die für die Gesundheit schlechteste Kombination ist ein geschwächtes Immunsystem, das mit einer Vielzahl an Eindringlingen in Berührung kommt. Die gute Nachricht lautet: Jeder kann sein Immunsystem stärken und Eindringlinge reduzieren.“
Immunsystem stärken leicht gemacht
Wenn die Sonnenstunden weniger werden, sollte die Devise lauten: So oft wie möglich raus an die frische Luft! Ausgedehnte Spaziergänge sind hierbei für die Gesundheit wertvoller, als sportliche Höchstleistungen im Freien, da die kalte Luft die Atemwege zusätzlich belastet. Und auf die Eintrittspforten Hals, Nase und Rachen sollte man besonders gut achten. „Man kann es nicht oft genug erwähnen: Raucher belasten und schwächen ihr Immunsystem zusätzlich, was ihr Risiko natürlich immens erhöht“, so Dr. Ziegler. Er rät vom Glimmstängel ab und zu einer vitaminreichen Ernährung. „Äpfel und Birnen haben im Winter Saison und liefern eine Menge an Vitamin C. Genauso wichtig ist die Aufnahme von reichlich Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüßten Tees, oder gespritzten Fruchtsäften.“
Ein bekanntes, wenn auch wissenschaftlich nicht nachgewiesenes, Hausmittel zur Stärkung des Immunsystems ist die Sauna. „Selbst wenn die Wirksamkeit wissenschaftlich nicht bewiesen ist, so schwören gerade die kalten, nordischen Länder auf den Saunabesuch. So falsch kann ein Saunagang also nicht sein“, argumentiert Dr. Ziegler.
Sollte man spüren, dass eine Erkältung bereits im Anmarsch ist, kann man eventuell mit einem heißen Erkältungsbad noch die Reißleine ziehen.
Eindringlinge reduzieren – öfter mal die Hände waschen
Unsere Eltern haben es immer schon gepredigt, aus medizinischer Sicht ist es unerlässlich: das Händewaschen. „Nur so kann man die Eindringlinge ‚Viren‘ gezielt reduzieren“, erklärt Dr. Ziegler. Orte wie Einkaufszentren sind regelrechte Virenumschlagplätze und vor allem Einkaufswägen ausgesprochene Virenschleudern. „Hier ist es besonders wichtig, zwischendurch die Hände zu desinfizieren.“ Aus Höflichkeit seinen Mitmenschen gegenüber sollte man außerdem in Taschentücher niesen oder sich zumindest die Hand vorhalten. „Schließlich ist es ein Zeichen von Anstand auf sein Umfeld Rücksicht zu nehmen“, meint der Allgemeinmediziner. Zur Grippehochsaison ist man gut beraten, Menschenansammlungen so gut wie es geht zu meiden.
Ein persönlicher Tipp vom Experten:
„Bei meinen Hausbesuchen habe ich immer zuckerfreie Bonbons dabei. Durch das vermehrte Schlucken spüle ich die Viren somit gleich in Richtung Magensäure, die sich ihrer dann annimmt.“ Ob es hilft? „Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, aber wenn es nicht hilft, so schadet es jedenfalls nicht“, ist Dr. Ziegler überzeugt.