Diabetes geht an die Nieren – Was unsere Filterorgane schützt

Jeder zehnte Österreicher ist zuckerkrank. Zu den derzeit knapp 650.000 Diabetikern kommen noch mehr als 200.000 hinzu, die von ihrer Krankheit noch nichts wissen, weil sie lange symptomlos bleibt. Zuckerkranke haben ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt, Erblindung, Amputationen und Nierenversagen. 90 Prozent der Betroffenen erkranken am Typ 2 Diabetes, früher Alterszucker genannt.

Bewegungsmangel, Übergewicht und eine erbliche Komponente sind Hauptrisikofaktoren. Wird Diabetes früh erkannt, kann häufig mit einer Änderung im Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie mit Gewichtsreduktion der Zuckerwert normalisiert werden. Reicht dies nicht aus, stehen Medikamente oder Insulin zum Spritzen zur Wahl. Diabetes geht an die Nieren und das Tückische ist, dass eine Schädigung unseres Filter- und Ausscheidungsorgans jahrzehntelang keine Beschwerden machen muss. Die Nieren sind sehr stark durchblutet, mehr als die Herzkranzgefäße oder die Muskulatur unter Belastung.

Aufgaben:    

  • Ausscheidung von Stoffen wie Harnstoff, Kreatinin, Harnsäure, Gifte und Medikamente   
  • Regulation des Blutdrucks, Steuerung des Flüssigkeits-und Elektrolythaushalts
  • Hormonproduktion

Etwa 800.000 Österreicher – Diabetiker sind besonders gefährdet – haben eine zumindest geringe Einschränkung der Nierenfunktion. Nierenschwäche ist erst nachweisbar, wenn der Kreatininspiegel im Blut ansteigt. Da kann bereits 50 Prozent der Funktion verloren sein. Obwohl die Diabetestherapie heute eine sehr gute ist, sind der Großteil der Dialysepatienten Diabetiker. So weit muss es nicht kommen.

Balsam für die Nieren  

Folgende Tipps sind Balsam für unsere Nieren, schützen sie und helfen die Filterorgane gesund zu erhalten:

  • Druck von den Nieren nehmen: Bluthochdruck schadet auf Dauer den Nierengefäßen. Viele Diabetiker sind auch Bluthochdruckpatienten. Werte über 140/90 sind behandlungswürdig. Der Arzt entscheidet, ob und wie zu therapieren ist.
  • Zuckerwerte kontrollieren: Dauerhaft erhöhte Zuckerwerte setzen nicht nur den großen Arterien im Körper zu, sie schädigen auch die winzigen Gefäße in den Augen und Nieren. Wurden Netzhautschäden festgestellt, sollen auch die Nieren untersucht werden.        
  • Schluss mit Zigaretten: Der Rauch enthält neben Nikotin unzählige Giftstoffe, die über die Nieren ausgeschieden werden müssen.
  • Sparsam salzen: Es gibt zwar keine spezielle Nierendiät, aber Zurückhaltung bei eiweißreicher Kost und beim Salzen tut den Nieren gut. Maximal sechs Gramm Salz soll man täglich zu sich nehmen. Vorsicht vor salzreichen Fertigprodukten. Ausgewogene Mischkost wird empfohlen.
  • In Bewegung bleiben: Regelmäßiger Sport wirkt sich positiv auf Blutzucker, Blutdruck und Cholesterinwerte aus und hilft, normalgewichtig zu bleiben. Optimal zur Gesunderhaltung sind 30 Minuten Ausdauersport wie flottes Gehen/Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen und das fünfmal pro Woche. Zweimal wöchentlich kräftigende Übungen sollen dazukommen.     
  • Vorsicht bei Schmerzmitteln: Wer zum Beispiel gegen Gelenksbeschwerden oder Migräne regelmäßig Scherzmittel nimmt, soll dies immer in Absprache mit dem Arzt tun. Bestimmte Wirkstoffe wie etwa Diclofenac oder Ibuprofen können auf Dauer Nierengewebe schädigen.
  • Fettstoffwechsel beobachten: Cholesterinwerte regelmäßig bestimmen lassen.    
  • Trinken spült durch: Eineinhalb Liter Wasser am Tag soll man zu sich nehmen. Man kann sich zum Beispiel eine Karaffe voll Wasser auf den Tisch stellen und jede Stunde ein Glas davon trinken. Auch Kräuter- und Früchtetees ohne Zucker sind geeignet. Wer unter fortgeschrittener Nieren- oder Herzschwäche leidet soll die Trinkmenge mit dem Arzt abklären. 
  • Spezialtipp für Diabetiker: Sollte eine Nierenschädigung schon diagnostiziert sein, auch die übrigen Organe durchchecken lassen. Es steigt nämlich mit einer Nierenschädigung im Frühstadium das Risiko für Gefäßschäden und somit Herz-Kreislauf-Probleme wie Schlaganfall und Infarkt. Auch eine Augenuntersuchung wird unbedingt empfohlen.  
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