Schützen Sie Ihre Augen: Durchblick mit UV-Schutz

Wer sich ohne ausreichenden Augenschutz in die grelle Sommersonne begibt, riskiert Erkrankungen am Auge – das kann bis zum Sehverlust führen. Besonders empfindlich sind die Augen von Kindern und Jugendlichen.

Ist es nicht herrlich, wenn man an einem strahlend blauen Sommertag am See, am Meeresstrand oder in den Bergen ist? Das ist es. Viele denken in solchen Fällen als erstes an den Schutz der Haut. Aber nicht nur die Haut ist in solchen Situationen exponiert und gefährdet, es sind vor allem auch die Augen. Das Problem ist nämlich, dass man die Gefährdung durch UV-Licht gar nicht mitbekommt. „UV-Licht kann verschiedene Erkrankungen am Auge auslösen, daher sollte man die Augen besonders gut schützen“, erklärt Dr. Paul Niederberger, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie in Traun sowie Fachgruppenvertreter Augenheilkunde in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Zu den Schäden durch UV-Licht zählen unter anderem gutartige und bösartige Tumore an Lidern und Bindehaut, wie auch eine schmerzhafte Entzündung der Binde- und Hornhaut („Keratoconjunctivitis photoelectrica“). Sehr selten können Hitzeschäden an der Netzhaut die Sehschärfe dauerhaft reduzieren. UV-Strahlung kann bei Erwachsenen zudem ein Pterygium auslösen, eine Gewebeveränderung an der Bindehaut, die zu Hornhautverkrümmung, trockenen Augen und Sehminderung führen kann.

Augen auf beim Sonnenbrillen-Kauf

Sonnenbrillen, die man in Österreich über den Fachhandel bezieht, tragen die CE-Zertifizierung, entsprechen damit der EU-Norm „DIN EN ISO 12312-1“. Das garantiert einen wirksamen UV-Schutz. Noch sicherer können Kaufinteressierte sein, wenn die Brille die Aufschrift „UV400“ oder „100 Prozent UV-Schutz“ trägt – ein solches Modell filtert alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern heraus. Darüber hinaus spielt der Blendungsfilter eine Rolle: Er reicht von Kategorie 1 bis 4 und gibt an, wieviel Prozent an Sonnenstrahlung absorbiert wird. „Kategorie 1 eignet sich für bewölkte Tage“, sagt Dr. Paul Niederberger. „Urlauber am Meer und in den Bergen sind mit der höheren Schutzkategorie 3 gut beraten.“ Daneben gibt es auch selbsttönende Gläser, die für Brillenträger eine Option darstellen. Übrigens: Die Brille, die man bei einem fliegenden Händler am Strand für wenig Euro kaufen kann, mag so wie eine Markenbrille aussehen, aber sie bietet einen unzureichenden Schutz vor UV-Licht.

Wasser, Sand und Schnee erhöhen den UV-Index

Spiegelnde Oberflächen wie Wasser, Sand und Schnee reflektieren das ultraviolette Licht und erhöhen den vorhergesagten UV-Index. So steigern Gras oder Wasser den UV-Wert um bis zu zehn Prozent, Sand am Meer um etwa 15 Prozent, Meeresschaum um 25 Prozent. Am stärksten reflektiert Schnee: Er erhöht den UV-Gesamtwert um rund 50 Prozent. Da die UV-Strahlung zudem alle 1000 Höhenmeter etwa zehn Prozent zunimmt, ist im Hochgebirge oder auf Gletschern besondere Vorsicht geboten. „Aufgrund der starken Blendung sollte man dort Sonnenbrillen mit Filterkategorie 4 tragen, die bis zu 97 Prozent des Lichts absorbieren“, rät Dr. Niederberger.

Neuerdings werden auch Kontaktlinsen mit UV-Schutz angeboten. „Aber Achtung: Sie bieten keinen ausreichenden UV-Schutz für die Augenlider und die Bindehaut, weshalb eine zusätzliche Sonnenbrille ratsam ist“, fügt Dr. Niederberger hinzu.

 

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