Badezeit - Der Fußpilz liebt es warm und feucht

Nützliche Pilze gibt es zu hauf. Zum Beispiel diente einer als Basis für die Entwicklung des Penicillin. Aber wenn sich Faden-, Schimmel-, Hefe oder Sprosspilze im Organismus breit machen, dann kann das etwa zu Fuß- oder Scheidenpilz und Mundsoor führen. Vor allem in Hotels, Sauna und öffentlichen Bädern ist die Gefahr für Fußpilz groß.

Ein Drittel der Bevölkerung hat -hoffentlich vorübergehend – den Fußpilz als Begleiter; mehr Männer als Frauen, ältere Menschen eher als jüngere. Diabetiker sind besonders gefährdet. Hauptverursacher ist ein Fadenpilz, es kommen aber auch Schimmel-, Hefe- und Sprossenpilze in Frage. Der Säureschutzmantel lässt bei Gesunden dem Pilz kaum Chance. Beschädigte Hautareale oder ein geschwächtes Immunsystem erlauben dem Pilz leichter in den Körper zu gelangen. Am häufigsten entsteht er in den Zehenzwischenräumen, gefolgt von Fußsohlen und ab und zu auch am Fußrücken.

Juckreiz, Rötung, Schuppung

Erste Symptome sind Juckreiz und gerötete Stellen meist zwischen den Zehen. Die Stellen beginnen zu schuppen. Im Randbereich können sich auch kleine Blasen bilden. Bleibt der Pilz unbehandelt nehmen Verhornung und Schuppung zu, weil der Körper die befallen Zellen los werden will. Der Pilz vermehrt sich rasch. Es kann zu Hautrissen kommen und er kann auf die Zehennägel übergreifen. Umgekehrt ist bei Nagelpilz auch die umgebende Haut betroffen. Fuß- und Nagelpilz werden häufig miteinander therapiert.

Eine Sonderform stellt der hyperkeratorische Fußpilz oder die Mokassin-Mykose dar. Er beginnt mit trockener Haut und Schuppung an den Fußsohlen. Juckreiz kann fehlen. Im Verlauf kommt es zu Entzündung und Hautrissen, vor allem im Bereich der Fersen. Wichtig: In den abgefallenen Schuppen überleben Pilze wochenlang und können bei Hautkontakt anfällige Personen infizieren. Auch wer sich mit dem Handtuch nach den infizierten Füßen damit noch andere Körperstellen abtrocknet, kann den Pilz „verschleppen“. Beim Kratzen an den Füßen bleiben häufig Schuppen unter den Fingernägeln, mit denen man den Pilz zu anderen Regionen bringt.

Risikofaktoren für eine Ansteckung

• Im feuchten Milieu gedeihen Pilze prächtig. In Schwimmbädern, Sauna oder öffentlichen Duschen können sich Gefährdete leicht infizieren. Noch dazu sind die Füße in Bädern aufgeweicht, da können die Pilze leicht eindringen.

• Auch Fußschweiß weicht die Fußhaut auf. Strumpfhosen und Socken aus synthetischen Materialien wie etwa Polyester begünstigen das Schwitzen, weil sie Schweiß nicht aufnehmen und ableiten.

• Scheuernde Schuhe können kleinste Verletzungen und somit Eintrittspforten schaffen. Beim Feilen der Hornhaut oder Fußpflege vorsichtig vorgehen. Vom exzessiven Gebrauch von Seife oder Duschgel wird abgeraten. Aufgrund dieser Erkenntnisse sind Sportler, Bauarbeiter , die schlecht belüftete Schuhe tragen und Diabetiker mit Durchblutungsstörungen der Füße besonders gefährdet.

Rasch und ausreichend behandeln

Fußpilz soll behandelt werden, denn er ist die Hauptursache für Rotlauf (Wundrose), eine mitunter schwerwiegende Entzündungserkrankung der Haut. Hausarzt und Dermatologe sind die richtigen Ansprechpartner. In einem frühen Stadium wird äußerlich mit Puder, Salbe, Gel oder Spray behandelt. Ist der Befall fortgeschritten kann der Arzt ein Anti-Pilzmittel zum Einnehmen zusätzlich verschreiben.

Wichtig ist, die Mittel über den verordneten Zeitraum zu nehmen, auch wenn der Pilz früher abklingt. Ansonsten kehrt er meist rasch wieder. Zur Therapie gehören auch Begleitmaßnahmen, damit man sich nicht wieder selbst ansteckt. Socken bei 60 Grad waschen und die Schuhe mit einem Desinfektionsmittel behandeln, das auch gegen Pilze wirkt.

Achtsam vorbeugen

Wer folgende Tipps beherzigt, kann die Gefahr einer Infektion minimieren:

• Im Schwimmbad und beim Duschen in öffentlichen Frei- oder Hallenbädern Badeschuhe tragen. In Hotelzimmern mit Teppichboden nicht barfuß gehen.

• Nach dem Duschen oder Baden Zehenzwischenräume gut abtrocknen. Nicht mit nassen Füßen in Socken oder Schuhe.

• Atmungsaktives, bequemes Schuhwerk wählen. Sportschuhe nach dem Training rasch ausziehen. Nie in feuchte Schuhe steigen.

• Handtücher, Badematten, Socken, Strumpfhosen und Bettwäsche regelmäßig wechseln und bei 60 bis 90 Grad waschen. Keine Socken und Strümpfe aus Synthetik tragen.

• Regelmäßige Fußpflege betreiben, sich dabei aber nicht verletzen. Füße regelmäßig auf Pilzanzeichen überprüfen.

• Diabetiker sollen zur die Fußpflege vom Profi machen lassen und darauf achten, dass der Blutzucker gut eingestellt ist.

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