Ärztekammer warnt: Jeder 5. hat eine nichtalkoholische Fettleber

Viel Zucker und Fett, dazu noch Bewegungsmangel und viele gesättigte Fettsäuren: Das Ergebnis ist eine Fettleber. Immer öfter findet man diese auch bei schlanken Personen. Schuld daran ist die sogenannte „Western Diet“, also eben hochkalorische und fettreiche Ernährung. Die Ärztekammer für Oberösterreich empfiehlt, auf einen gesunden Lebensstil zu achten.

Allgemein bekannt ist die Fettleber eine Erkrankung, die bei jahrelangen Alkoholikern zu finden ist. In Österreich ist bereits jeder 5. betroffen, und das ernährungsbedingt. Die Ärztekammer für Oberösterreich schlägt Alarm, denn die Fettleber findet sich immer öfter auch bei schlanken Menschen, daher ist die Prävention besonders wichtig.

Unbemerkt zur Fettleber

Die Leberzellen in unserem Körper entgiften, produzieren und speichern Eiweiße, verwerten, verbrennen oder speichern Fettsäuren. Wird ihnen das Fett zu viel, kann die Leber dieses nicht mehr abbauen und es sammelt sich an. Da diese Ansammlung nicht vom Alkohol stammt, spricht man auch von einer nichtalkoholischen Fettleber. „Diese liegt vor, wenn zumindest fünf Prozent der Leberzellen Fettansammlungen enthalten. Viele Menschen bemerken die Fettleber nicht, da es zu Beginn nicht wehtut. Dass eine Fettleber vorhanden ist, sieht der Arzt meist erst am Laborbefund, denn die Blutzucker- und Blutfettwerte erhöhen sich langsam“, weiß Prim.Dr. Thomas Bamberger, Internist und Leiter der Abteilung für Innere Medizinim Klinikum Schärding.

Gefahr: Leberkrebs

Gefährlich ist eine Fettleber an sich noch nicht, jedoch die Folgen: Tritt etwa eine chronische Entzündungsreaktion auf und zerstören sich die Leberzellen über lange Zeit selbst, kann das zu einer nichtalkoholischen Fettleberhepatitis führen. Diese äußert sich mit Symptomen wie Schmerzen im rechten Oberbauch, Appetitlosigkeit und Müdigkeit. Mit der Fettleberhepatitis erhöht sich auch das Risiko für Leberkrebs. „In der Folge kann eine Leberzirrhose entstehen, und im weiteren Verlauf kann es zu bösartigen Veränderungen kommen. Außerdem bildet sich eine Insulinresistenz und das Diabetes-Risiko verdreifacht sich“, so Dr. Bamberger.

Industriesüße beschleunigt Fettablagerungen

Auch Obst kann eine Fettleber begünstigen, vor allem aber ist es industriell hochkonzentrierte Fructose, die in vielen Lebensmitteln wie Pizza und weiteren Fertiggerichten und Süßigkeiten zugesetzt und in der Leber in Fett umgewandelt wird.

Fettleber: heilbar durch gesunde Ernährung

Eine Fettleber sollte so schnell wie möglich rückgängig gemacht werden. Das gelingt durch eine Lebensstiländerung mit Gewichtsreduktion und vermehrter Muskelaktivität in Form von Ausdauer- und Krafttraining, sowie eine kalorien- und vor allem fettarme Ernährungsumstellung. So kann sich die Fettleber innerhalb von etwa zwei bis drei Monaten zurückbilden. Am Speiseplan sollte dann stehen: Viel Gemüse, ungesättigte Fette statt gesättigte und Vollkornprodukte statt schnell ins Blut gelangende Kohlenhydrate wie Weißmehl. „Bewegt man sich noch dazu regelmäßig, ist man auf dem besten Weg, die Fettleber wieder loszuwerden“, ergänzt Dr. Johannes Föchterle, Internist und Fachgruppenvertreter für internistische Sonderfächer der Ärztekammer für Oberösterreich.

Mit Kaffee und Mariendistel entgegenwirken

Während Nikotin und Alkohol eine Fettleber begünstigen, wirkt Kaffee der verfetteten Leber entgegen. Auch Artischocken und Mariendistelfrüchte bzw. Mariendisteltee können die Leber unterstützen. Die Internisten empfehlen auch, sich gegen Hepatitis A und B impfen zu lassen, denn diese schützen vor Leberkrebs.

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