Schweiß, geschwollene Beine und Alkohol im Sommer – Tipps für die nächste Hitzewelle

Die extreme Hitze raubt unserem Körper Kraft und unser Energieverbrauch fährt um etwa 15% zurück. Die Ärztekammer für OÖ hat ein paar Tipps, wie man leistungsfähig bleibt, Schweiß und geschwollenen Beinen den Garaus macht und worauf man achten sollte, wenn man bei der Hitze Alkohol zu sich nimmt.

  • Weite, atmungsaktive und helle Kleidung tragen und natürlich nicht auf die Sonnencreme und den Kopfschutz vergessen!
  • Nur am Morgen oder Abend Sport machen, kurz spazieren oder schwimmen untertags ist aber okay.
  • Ein bewusster Umgang mit der Klimaanlage ist wichtig, um nicht zu erkranken, denn zu starke Zugluft, zu viel Kälte und zu trockene Schleimhäute können zu Erkältungen, Problemen mit den Bronchien und Nebenhöhlen oder erhöhter Infektanfälligkeit führen. Auch das Herz-Kreislauf-System wird stark belastet. Der Temperaturunterschied von draußen und drinnen sollte nicht mehr als sechs Grad Celsius betragen.
  • Kaltes Wasser über die Innenseite der Handgelenke laufen zu lassen kann wahre Wunder wirken.
  • Vitaminreiche und leichte Kost wie Obst und Gemüse sorgen für den richtigen Wasserhaushalt. Generell sinkt der Bedarf an Nahrung. Regionale, saisonale und ausgewogene leichte Mischkost, am besten in kleine Portionen am Tag verteilt, tuen dem Körper gut. Kühlende Lebensmittel wie Salate, Obst, Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Basilikum unterstützen den Körper bei der Kühlung. Leicht verdaulich sind zum Beispiel Suppe mit Brot, wasserreiches Obst und Gemüse wie Melonen, Gurken, Paprika. Sie enthalten auch viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Tierische Fette eher meiden, sie belasten die Durchblutung im Darm. Nach dem Mittagessen „Siesta“ oder Powernap (Kurzschlaf) halten.

Alkohol und Hitze – eine gefährliche Kombination
Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich das Trinken – doch besonders hier sollte man gut aufpassen, was man zu sich nimmt. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit, am besten Wasser, Mineralwasser mit Natrium, verdünnte Säfte oder lauwarme Kräutertees sind empfehlenswert. Alkohol ist an sonnigen, heißen Tagen verlockend – doch Finger weg von Bier, Radler, Wein und Co.

„Bei großer Hitze wirkt Alkohol im Körper rascher und intensiver. Besonders an heißen Tagen kann der Konsum alkoholischer Getränke Kreislaufprobleme auslösen, denn Alkohol erweitert die Blutgefäße. Diesen Effekt hat auch Hitze auf den Körper. Durch die Gefäßerweiterung wird Wärme nach außen abgegeben, damit die Körpertemperatur nicht zu stark ansteigt. Die Folge dieser doppelten gefäßerweiternden Wirkung durch die Kombination von Alkohol und Hitze kann zum Blutdruckabfall mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit bis hin zum Kreislaufkollaps führen“, warnt Dr. Michael Porodko, Oberarzt in der Abteilung für Innere Medizin (Kardiologie, Intensivmedizin) im Klinikum Wels-Grieskirchen und Fachgruppenobmann-Stellvertreter für Innere Medizin der Ärztekammer für OÖ.

„Außerdem entzieht Alkohol dem Organismus Wasser und Elektrolyte und verstärkt damit abermals die Wirkung von großer Hitze. Alkoholische Getränke sind daher als Durstlöscher gänzlich ungeeignet", sagt der Mediziner.

Der Schweiß – ein lästiger Begleiter
Dass wir schwitzen, ist ein normaler, ja sogar gesunder Vorgang unseres Körpers. Doch bei extremen Temperaturen über 30 Grad kann dieser wichtige Prozess ganz schön lästig werden. Unsere Schweißdrüsen sorgen dafür, dass überschüssige Wärme abgegeben und damit die Körpertemperatur reguliert wird – bei extremer Hitze ist das natürlich sehr wichtig. Grundsätzlich ist der Schweiß selbst geruchlos, erst die Bakterien, die die Stoffe der Haut zersetzen, lassen einen unangenehmen Geruch entstehen. Es gibt ein paar Tipps, wie man der lästigen Begleiterscheinung vorbeugen kann: Ganz klar, waschen und die tägliche Körperhygiene, sind unerlässlich. Aber man sollte auch schweißfördernde Substanzen wie Alkohol, Kaffee, Zigaretten Salz, stark gewürzte Speisen, aber auch sehr kalte und sehr heiße Getränke vermeiden. Sie sind nämlich schweißfördernd! Wechselduschen beziehungsweise Wechsel-Fußbäder helfen dem Körper (beendet mit kaltem Wasser) die Schweißdrüsen zu regulieren. Und wenn alles nichts hilft, sollte man sich von einem Dermatologen die Schweißdrüsen untersuchen lassen.
Ein weiteres Problem bei der Hitze sind geschwollene Beine. „Hohe Temperaturen und Bewegungsmangel führen zu einem Blutstau in den Beinvenen, Flüssigkeit tritt aus den Blutgefäßen in das Bindegewebe aus und bewirkt das Anschwellen der Unterschenkel. Zur Vorbeugung sollte langes Stehen und Sitzen vermieden werden, das regelmäßige ,Beine vertreten‘ ist empfehlenswert. Zusätzlich sollte in Ruhephasen auf das Hochlagern der Beine geachtet werden. Wichtig sind bequeme, flache Schuhe“, rät Dr. Porodko.

Richtig verhalten bei Hitzekollaps
Wenn einem die Sonne und Hitze zu Kopf steigen und der Körper mit Schwindel, Kopfschmerzen und fehlendem Gefühl in den Beinen reagiert, sollte man folgendes tun: Einen sonnengeschützten Raum aufsuchen, Beine hochlagern, ein kühles, nasses Tuch auf die Stirn legen und bei Bedarf den Hausarzt rufen. Damit es gar nicht so weit kommt, hat Dr. Michael Porodko ein paar vorbeugende Tipps parat: „Zur Vorbeugung eines Hitzekollaps ist auf ausreichenden Sonnenschutz mit Kopfbedeckung und leichter, heller Kleidung zu achten. Regelmäßiges Trinken kühler, elektrolythaltiger Getränke ist empfehlenswert. Schwere körperliche Arbeiten und sportliche Betätigung sind zu vermeiden.“

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