Mikroplastik im Trinkwasser? WHO gibt jetzt Entwarnung

Die Vorkommen von Mikroplastik im Trinkwasser und seine etwaigen gesundheitlichen Auswirkungen müssen nach Überzeugung der WHO allerdings noch viel genauer untersucht werden. Das gelte für die Verbreitung dieser Partikel und auch für die Risiken, teilte die WHO weiter mit. Denn Mikroplastik sei längst überall in der Umwelt und eben auch im Wasserkreislauf.
Woher die Plastikteilchen im Wasser stammen ist meist unklar. Wichtige Quellen seien Regen- oder Schmelzwasser und Abwasser. Insgesamt seien die verfügbaren Studien aber zu lückenhaft, um das jeweilige Ausmaß dieser Zuflüsse genauer zu bestimmen oder die Quellen noch exakter zu erfassen. Im Jahr 2017 seien weltweit rund 348 Millionen Tonnen Plastik, ohne Berücksichtigung der Produktion von Fasern, angefallen. Diese Menge werde sich angesichts des Bevölkerungswachstums, des Verbrauchs und des Wegwerfverhaltens bis 2025 verdoppeln und bis 2050 wohl verdreifachen, schätzt die WHO.
Reinigung wäre möglich
Mit einer fachgerechten Reinigung könne das Abwasser von 90 Prozent des Mikroplastiks gereinigt werden. Das gelte auch für die Behandlung von Trinkwasser, so die WHO weiter. Das Problem sei, dass ein großer Teil der Weltbevölkerung aktuell nicht in den Genuss einer adäquaten Wasser- und Abwasserbehandlung komme.
Zudem hat die Studie herausgefunden, dass in deutschem Leitungswasser erheblich weniger Mikroplastik enthalten ist, als in Mineralwasser. Damit kann man davon ausgehen, dass Kläranlagen den Großteil an Plastikpartikel entfernen.