OA Dr. Rudolf Schwarz

Die rheumatische Gelenkserkrankung im Kindes- und Jugendalter wird als JIA (Juvenile Ididopathische Arthritis) bezeichnet.

In Oberösterreich erkranken pro Jahr 30 bis 40 Kinder daran. Grundsätzlich ist die Prognose der JIA deutlich besser einzuschätzen als bei der rheumatischen Arthritis im Erwachsenalter. 75 Prozent der Kinder, die vor der Pubertät erkrankt waren, sind nach der Pubertät wieder beschwerdefrei. Man unterscheidet die Oligoarthritis, bei der weniger als fünf Gelenke betroffen sind, und die Polyarthritis. Bei der Diagnose muss man zuerst andere Ursachen für Gelenksschmerzen und Schwellungen ausschließen. Viele Kinder kommen nach vermeintlich harmlosen Verletzungen zunächst in eine Unfallambulanz, weil die Schmerzen und Schwellungen der Gelenke nicht wie zu erwarten durch Schonung zurückgehen. Manche Kinder werden primär vom Augenarzt gesehen, da die Augenentzündung (Iridocyclitis), mögliche Begleiterkrankung bei der JIA,  im Vordergrund steht. Die Laborbefunde können bei der Erstdiagnose normal sein („sero-negative“ JIA). Je jünger ein Patient, desto unspezifischer sind die Symptome. Manchmal hören die Kinder nur auf zu krabbeln oder laufen.

Therapieoptionen:

  • Medikamente, Physiotherapie, Ergotherapie        
  • Hilfsmittelversorgung (Schienen)        
  • Augenfachärztliche Therapie     
  • Nur selten chirurgische Maßnahmen       
  • Psychologische Betreuung    
  • Rehabilitation

Die medikamentöse Behandlung hat sich in den vergangen 10 bis 15 Jahren gewandelt. Man nutzt sogenannte nichtsteroidale Antirheumatica (NSAR) als Saft oder Tablette. Sollte sich innerhalb einiger Wochen keine Besserung einstellen, werden häufig sogenannte „Biologika“ verordnet. Kurzzeitig verordnetes Cortison kann bei schweren Verläufen rasch helfen. Grundsätzlich bestehen bei der JIA gute Heilungschancen, wichtig sind frühzeitige Diagnose, konsequente Therapie und regelmäßige Kontrollen – auch beim Augenarzt.  

Oberarzt Dr. Rudolf Schwarz leitet die Ambulanz für Rheumatologie und Muskelerkrankungen im MedCampus IV der Kepler Klinik Linz.