Allergien: Früh mit der Behandlung starten

Geben Sie den Allergien keine Verschnaufpause, sondern behandeln Sie diese. Weil sich sonst daraus andere Krankheiten herausbilden können – wie Asthma.

Während die Pollensaison immer früher beginnt und länger dauert, sollten Allergiker ebenso rasch agieren. Denn eine Allergie sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Diese in den Griff zu bekommen, ist von entscheidender Bedeutung. „Denn unbehandelt kann sich in einigen Fällen daraus auch Asthma, sogenanntes allergisches Asthma, entwickeln. Da dies im Regelfall dann ein bleibender Begleiter ist, sollte die Vorbeugung ernst genommen werden, empfiehlt Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Kurienobmann-Stv. der angestellten Ärzte sowie Primarärzte- und Hochschulreferent in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Daher hat die langdauernde Immuntherapie gegen Allergien so einen hohen Stellenwert. Sie ist zwar kostenintensiv, aber die Therapie wird zur Gänze von den Krankenkassen übernommen, „um eben Beschwerdelinderung zu erreichen und die Umformung in Asthma zu verhindern“, sagt Univ.-Prof. Dr. Lamprecht.

Therapieformen

Zuallererst sollte man sich bei einem HNO-, Lungen- oder Hautarzt austesten und behandeln lassen. Dort werden dann die entsprechenden Behandlungswege gemeinsam erörtert. Sind Kinder und Jugendliche von einer Allergie betroffen, so binden Sie bitte auch die Kinderärztin/den Kinderarzt ein. Prinzipiell umfasst die Allergietherapie drei Möglichkeiten: Allergenvermeidung, symptomatische Therapie und Immuntherapie. Bei der symptomatischen Therapie werden die Symptome verbessert, indem der Histaminspiegel gesenkt wird. Dies gelingt auf drei Arten: Entweder durch das Schlucken von Anti-Histaminikum, durch ein antiallergisches Nasenspray oder antiallergische Nasentropfen. Die Immuntherapie hingegen dauert 3 bis 5 Jahre und ist besonders bei starker Sensibilisierung angezeigt. Dabei erhält man regelmäßig Allergene (geimpft oder lokal als kleine Tabletten oder Tropfen unter der Zunge) in sehr geringer Dosis, so wird allmählich eine Toleranz erreicht. Sie weist eine etwa 80-prozentige Erfolgsquote auf.

Allergenvermeidung – was man selbst tun kann

Unterstützend zur ärztlichen Behandlung kann man sich mit einfachen Tricks selbst etwas Linderung holen. „Rufen Sie vor allem die Informationen von Pollenwarndiensten ab und erfahren so, welche Pollen gerade eine relevante Belastung darstellen“, rät Prim. Lamprecht.

  • Planen Sie Ihren Urlaub dann, wenn die Pollensaison bei uns am stärksten ist . Damit zeigen Sie der Allergie die kalte Schulter. Weichen Sie in ein Gebiet aus, in dem die Pollenbelastung deutlich geringer ist: mediterrane Ziele oder Bergurlaub.
  • Halten Sie die Fenster beim Schlafen stets geschlossen (bereits nach 10 Minuten sinkt die Pollenkonzentration auf etwa 1 Prozent des Außenwertes) oder verwenden Sie Pollenschutzgitter für die Fenster zu Hause, um bei offenem Fenster schlafen zu können.
  • Waschen Sie sich häufig die Haare und legen Sie Ihr Gewand außerhalb des Schlafzimmers ab.
  • Wenn Sie im Besitz eines PKW sind, achten Sie auf einen Pollenfilter bzw. tauschen Sie diesen regelmäßig, einmal im Jahr, aus. Bedenken Sie, dass ein Niesanfall während der Autofahrt gefährlich werden könnte.
  • Wenn Sie laufen gehen, dann suchen Sie Laubwälder auf, da die Blätter sehr effiziente Filter sind, oder (wenn möglich) weichen Sie auf Indoor-Aktivitäten aus.

Fotocredit (c) adobe stock / Printemps

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